Forever Yours – Gefangen. Sein.

„Millionenfach hatte ich ihn mittlerweile verflucht. Dafür, dass er mir das antat, mich entführt hatte, hier einsperrte und auch dafür, dass ich diese Gefühle für ihn damals hatte. Es war geradezu lächerlich, dass ich ihn einmal so gern hatte und das auch noch so lange angehalten hatte, bis er mir nach dem Leben trachtete.“

Mira und der aufstrebende Rockstar Ryan lernen sich im Internet kennen.
Aus anfänglicher Sympathie wird tiefe Vertrautheit, welche beide genießen.
Doch dann wird Ryans Band über Nacht berühmt und die Geheimnisse, die er Mira anvertraut hat, drohen, die hart erarbeitete Karriere zu zerstören.

Er fühlt sich gezwungen zu handeln.
Mira muss WEG – ein Profikiller soll ihm dabei helfen.

Aber dann ereilen Ryan Zweifel, muss es denn gleich ihr Tod sein?
Beflügelt vom Gedanken der Macht und Kontrolle über sie, schmiedet Ryan einen perfiden Plan.
Er will sie besitzen, ganz und gar.
Für immer. Sein.

Leseprobe

– Ryan –

Wieder und wieder tippte ich mit der Fußspitze vorsichtig und dennoch mit äußerster Präzision an die Terrassentüre, wie ein andauernder, leiser Beat in meinem Kopf, eine perfekte Möglichkeit, um meinen Gedanken nachzuhängen, darin zu versinken. Was andere nach kürzester Zeit nervös machen würde, beruhigte mich.

Das war typisch ich und so war es auch schon seit ich denken konnte, ich war anders als die anderen. Bin immer gegen den Strom geschwommen und die meiste Zeit meines Lebens fand ich das auch absolut angenehm. Es fühlte sich richtig an, richtig und vor allem echt.

Ein leichter Wind wehte durch die Gräser und Blumen, ich beobachtete die Blätter der Bäume, wie sie sich bereitwillig der Richtung dieser Spätsommerbrise hingaben. Betrachtete man das Meer, das nicht weit entfernt war, meinen kleinen Garten und vor allen Dingen das Haus, welches ich mein Eigen nennen konnte, so war es wirklich offensichtlich, welch schönes Dasein, welches Reich ich mir aufgebaut hatte.

Die eigene Sicherheit ist etwas sehr Wichtiges, besonders in einer schnelllebigen Zeit. Für den einen oder anderen mag das paranoid klingen, aber ich brauchte das. Nichts geht über eine Tür, die sich schlicht und ergreifend so verriegeln lässt, dass definitiv niemand sie überwinden könnte. Zumindest nicht einfach so.
Oder einen Garten, in dem man wirklich für sich ist. Keine neugierigen Augen, die einen beobachteten, sei es beim Sonnenbad oder bei der Gartenarbeit. Lieber eine Menge Büsche und Bäume, die das verhinderten, die einen quasi vor der Welt da draußen beschützten – das hatte ich immer gewollt und letztendlich auch Realität werden lassen.

Trotzdem war mir beim Kauf dieses Hauses nicht bewusst, dass es wirklich einmal eine regelrechte Festung werden würde, ein Ort, dem man nicht entkommen konnte, weder hinein, noch hinaus, außer, ich wollte das.

Mein Schloss, mein Reich … Und meine Königin. Ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. Nein, eine Königin war sie nicht, eigentlich eher ein Spielzeug. Und welch ein Stures, eines, das sich nie an Regeln halten wollte. Ganz egal, wie ich es auch versuchte, ob nett oder auf die harte Tour – nachgeben wollte sie von Anfang an nie.

Glücklicherweise war sie mein Eigentum und ich konnte es kaum erwarten, bis sie dies verstehen und keinen Zweifel mehr daran haben würde.

– Mira –

„Wohin fahren wir?“ Ich wiederholte meine Frage in einer Stimmlage, die nicht annähernd das ausdrückte, was ich empfand. So schwach war ich nämlich gar nicht und vor allem auch nicht so eingeschüchtert.

Er ignorierte mich, sofern man es so nennen konnte, denn, auch wenn er mir die gewünschte Antwort nicht gab, so starrte er mich dennoch ununterbrochen an.

„Hallo? Ich rede mit dir!“ Ich wagte einen erneuten Versuch, mit mehr Nachdruck meinerseits.

Ein genervter Seufzer – ich bildete mir ein, darin eine Portion Schadenfreude zu hören – drang zu mir durch, während er ein gleichgültiges „Ruhe!“ von sich gab.

Mein Herz schlug schneller und ich fühlte, wie sich Unverständnis und vor allem Wut in mir ausbreiteten. Was sollte das ganze Theater hier? Er konnte mich nicht einfach so behandeln, wie er es gerade tat. Das würde ich mir nicht gefallen lassen.

„Hör mir mal zu. Was auch immer das hier werden soll, ich mache definitiv nicht länger mit, bevor du nicht meine Fragen beantwortet hast!“ Einen Moment lang war ich richtig stolz darüber, wie normal ich trotz meiner aktuellen Gefühlslage geklungen hatte, aber letztendlich hoffte ich nur, dass es eine Wirkung hatte.

Er lehnte seinen Kopf ein wenig zur Seite.

„Magst du keine Spielchen? Du darfst auch das Spielzeug sein.“ Er hielt einen Augenblick inne, in seinem Blick spiegelte sich eine gewisse Zufriedenheit. „Aber seit wann stellen Spielzeuge denn Fragen?“

Das war zu viel, er hatte damit jegliche Grenzen überschritten und meine Geduld war am Ende.

„Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?“, schrie ich, während ich meine Hände links und rechts neben mir auf den Boden presste, um schneller aufstehen zu können.

„Du …“ Plötzlich spürte ich etwas tief in mir, eine Stimme, eine Warnung, ein Gefühl, welches langsam von meinem Magen aus nach oben schlich. Ich fragte mich, ob ich gleich ohnmächtig werden würde, aber dann verstand ich, dass es wohl am Adrenalin lag, das gerade durch meinen Körper schoss und dazu führte, dass mir schwindelig wurde.

Weder sein Gesicht noch das breite Grinsen in diesem schienen mehr wichtig, meine Augen waren nur auf das fixiert, was er in seiner Hand hielt. Eine schwarze Pistole, direkt auf mein Gesicht gerichtet.

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